„Guten Tag, mein Name ist Musterfrau, ich sollte mich noch einmal melden.“ sagt die Akquise-Mitarbeiterin eines Dienstleistungsunternehmens durch das Telefon. „Nein“, denke ich. Die Dame wurde von mir keineswegs aufgefordert, sich noch einmal zu melden. Sie selbst wollte es. Vielleicht musste sie auch. Und vielleicht hatten wir sogar irgendwann einmal vereinbart, dass sie es durfte. Ob sie es mochte, weiß ich nicht.

Was hier zunächst nach detaillierter Wortklauberei klingt, bringt uns selbst den Vorteil eigener Klarheit. Und damit die Möglichkeit, bewusst zu entscheiden. Wenn ich das passende Modalverb nutze, mache ich mir und anderen deutlich, ob es sich um eine Möglichkeit oder Notwendigkeit handelt und ob diese gefühlt von außen oder innen kommt. So kann es zum Beispiel sein, dass das „möchten“ gerade zu kurz kommt. Oder ich stelle fest, dass „nicht wollen“ angenehmer ist als „nicht dürfen“. Oder ich entscheide, dass gerade jetzt die Zeit für „müssen“ ist.

So wie neulich die Frage im Raum stand, wer mit auf ein wunderbares Mountainbike-Wochenende kommt, und die Antwort lautete: „Ich würde ja wollen, wenn ich nicht so viel müsste.“

Und in welchem Modus sind Sie gerade unterwegs?